Rhodos – Was uns die Tourismusbranche verschweigt ! Urlaubsbericht Teil 2 – Sommer 2023

Der Sommer 2023 sollte für uns ein Wiedersehen mit den Lindos-Eseln bedeuten. Ein Jahr war seit unseren schockierenden Enthüllungen über die schrecklichen Zustände der Esel in Lindos vergangen. Es gab Beteuerungen und Zusicherungen von vielen Seiten. Angeblich sollte sich alles verbessert haben, hieß es in den sozialen Netzwerken. Doch wir wollten es mit eigenen Augen sehen und unser Versprechen an die Esel, bald wieder zu kommen, einlösen.

Voller Vorfreude und Optimismus brachen wir erneut nach Rhodos auf.

Doch die ersten Eindrücke in Lindos trafen uns wie ein Schlag ins Gesicht. Erschöpfte Esel schleppten sich in der brütenden Hitze, mit viel zu schweren Touristen am Rücken, den steilen Weg zur Akropolis hinauf.



Auch an der Eselstation im Hafen fanden wir erneut dasselbe erschütternde Bild vor: Esel, kurz angebunden und der gnadenlosen Hitze ausgesetzt, während ihre Besitzer sich im Schatten erholten und kühle Getränke genossen. Unsere Empörung wuchs, als wir bemerkten, dass nur wenige Meter entfernt schattige Plätze zur Verfügung standen, die den Eseln so dringend fehlten.



Die Worte "Tierquälerei" drängten sich unausweichlich in unsere Gedanken, denn es schien sich nichts verändert zu haben, seit unserem letzten Besuch. Große Enttäuschung schlich sich in unsere Herzen.

"Es war schrecklich. Es gab keine Waagen wie versprochen, keine Gewichtskontrollen - und viel zu schwere Menschen saßen weiterhin auf den hilflosen Tieren. Manche Esel stöhnten und ächzten unter dieser unerbittlichen Last."



Die Reaktion einiger Eselbesitzer auf Touristen, die Fotos und Videos von den Tieren machten, war ebenso schockierend. Wir stießen auf einen Esel mit einer Gesichtsverletzung. Wir wurden angeschrien sofort aufzuhören Fotos zu machen, da sie wegen der vielen Aufnahmen bereits zahlreiche Probleme gehabt hätten.

Das Fotografieren wurde zu einer unangenehmen Herausforderung.

Während ich mich auf den Weg zur Akropolis machte, wurde ich Zeugin einer weiteren erschreckenden Szene. Ein Eseltreiber peitschte brutal auf das Hinterteil eines kleinen, grauen Esels ein.

"Sofort erkannte ich ihn - den kleinen grauen Esel, der schon im letzten Jahr so geschwächt war, dass er sich mit dem Transport eines Kindes schwertat. Ich konnte es zuerst nicht glauben, aber der Eseltreiber nahm einen spitzen Gegenstand aus seiner Hosentasche und stach dem Esel immer wieder in den Bauch und riss ihm Haare aus, um ihn zum Weitergehen zu zwingen."



Die heiße Mittagssonne schien gnadenlos auf die Insel herab, doch die Esel mussten bis zum frühen Nachmittag weiterarbeiten, ohne Rücksicht auf das Arbeitsverbot, zwischen 12 und 17 Uhr.



Ein Funken Hoffnung war noch vorhanden, dass sich zumindest in den Unterkünften etwas gebessert haben könnte…



Die traurige Realität war jedoch, dass einige Esel weiterhin schutzlos an Bäumen angebunden waren und brüllend vor leeren Wasserbehältern standen. Es gab meist keine angemessenen Wasserquellen und die Tiere waren auf sich allein gestellt.



An einigen Stellen fanden wir große Wannen mit grünem, schmutzigen Wasser, das als Wasserversorgung für die Esel diente.

An einem Ort trieb sogar ein totes Tier im Wasser.



Viele Esel lebten nach wie vor in einem gefährlichen Umfeld, mit kaputten Zäunen und scharfen Metallgegenständen.

An vielen Stellen lagen Müll und Schutt herum, der für die Tiere leicht zugänglich war.
  





Manche der Tiere hatten offensichtliche Verletzungen, Gesundheitsprobleme und entzündete Augen.

"Wir wurden auf einen laut brüllenden Esel mit einem großen aufgeblähten Bauch aufmerksam. Die Lage schien ernst zu sein, ein Tierarzt wurde organisiert– wir bekamen die Rückmeldung, dass der Esel eine Kolik hatte."


Uns stellte sich die Frage: Was war seit dem letzten Jahr geschehen? Was war von all den Beteuerungen und Versprechungen übriggeblieben?

Wir nahmen wiederholt Kontakt mit dem örtlichen Tierschutzverein „LiberLife“ auf und übermittelten Informationen, Fotos und Videos über die Zustände der Lindos-Esel vor Ort.
  

Kurz vor unserer Abreise fiel uns in der Taxi-Station ein Esel auf, der mit gesenktem Kopf reglos an der Wand stand. Es schien, als ob er die Last seines Schicksals kaum noch ertragen konnte.

Ich streichelte ihn zum Abschied und flüsterte ihm zu, dass er durchhalten soll. Er solle wissen, dass er nicht alleine ist und dass es da draußen Menschen gibt, die alles dafür tun werden, um dieses Unrecht aufzuzeigen.

"Mein tapferer Freund, gib nicht auf. Wir werden an eurer Seite bleiben. Die Welt wird von eurem Leiden erfahren und Veränderung wird folgen. Du bist nicht allein, vergiss das nicht."

Weiterhin Verstöße gegen geltende Tierschutzgesetze

Seit Jahren wird auf das Leid der Esel-Taxis in Griechenland aufmerksam gemacht und auch die aktuellen Aufnahmen von heuer 2023 zeigen, dass weiterhin gegen nationale sowie EU-Tierschutzvorschriften verstoßen wird.


Im Namen aller Lindos-Esel – Bitte helft uns!!!!

... helft uns, indem ihr Missstände oder Gesetzesverstöße mit Fotos und Videos dokumentiert, in der Facebookgruppe RESPECTANIMALSEUROPE meldet oder an einen lokalen Tierschutzverein weiterleitet

... helft uns, indem ihr bei Missständen (fehlende Tränken, Verletzungen, Transport von zu schweren Touristen, Vernachlässigung etc.) die örtliche Polizei verständigt - wenn ihr Hilfe beim Verfassen einer Anzeige/Beschwerde benötigt, kontaktiert uns bitte

... helft uns, indem ihr die Menschen in eurem Umfeld informiert, relevante Beiträge in den sozialen Medien teilt und die Beiträge verbreitet

... helft uns, indem ihr Menschen in die Gruppe RESPECTANIMALSEUROPE einladet, um gemeinsam etwas zu unternehmen und Veränderungen zu fordern

... helft uns, indem ihr über eure Erfahrungen in dieser Gruppe und auf Tourismus-Websites/Sozialen Medien berichtet

... helft uns, indem ihr die Verantwortlichen auffordert, Verbesserungen vorzunehmen

...helft uns, indem ihr denjenigen, die vor Ort aktiv sind, eure Hilfe anbietet, wie z.B. den Vereinen „RespektTiere“, „VGT“ und der "Respectanimalseurope" oder indem ihr selbst aktiv werdet. Wenn DU uns beitreten möchtest, um zu helfen, schick uns eine Nachricht!!!

Im Namen aller Tiere, die für die Tourismusindustrie leiden -

Wir danken Dir für Deine Hilfe!